Jatschka, Schenk, Grah |
Das Teilnehmerinteresse war so groß, dass bereits einige Tage zuvor die Starterliste geschlossen wurde. Achtzig Starter wurden vernünftigerweise vom Veranstalter als oberstes Limit angesehen.
Schon in der neutralisierten Phase kam es zu Positionskämpfen an der Spitze. Richtig "eröffnet" wurde das Rennen dann am Anstieg zur "Wöglerin". Drei Fahrer konnten sich gegen Ende der Steigung lösen. Am kleinen "Schupfer" vor Dornbach attackierte mein langjähriger Freund aus PSV-Zeiten Mario Fassl (Union Cycling Team).
Da ich wusste, das Mario meistens eine gute Nase für die richtige Situation hat, setzte ich nach. Ich spürte, dass ich wieder sehr gute Beine hatte und konnte Mario folgen. Am Ende des Anstiegs hatten wir zu den drei Spitzenfahrern aufgeschlossen. Diese waren offenbar so überrascht, dass sie umgehend die Beine hängen ließen. So konnten rund fünfzehn Fahrer am Ortsende von Dornbach wieder aufschließen. Richtung Schusternatzl ging es dann mit ca. 27 Km/h im Touristentempo dahin, so dass sogar Zeit für den einen oder anderen Smalltalk blieb. Erwartungsgemäß war dies die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm, denn kurz nach Beginn der Steigung zur Wöglerin griff neuerlich der stärkste Fahrer im Feld, Richard Rettegi (KSV Wienstrom) an, ihm folgte Wolfgang Hölzl (Team Bernhard Kohl). Beide legten schon vorige Woche beim Sophienalpen-Bergrennen die schnellsten Zeiten hin. Mehrere Fahrer versuchten Anschluss zu finden, gaben ihr Vorhaben aber bald auf. Diese Situation nützte ich und trat kraftvoll an. Innerhalb von rund 200 Metern gelang es mir das Loch zu den beiden Führenden zu schließen. Wir gingen mit rund 15 Sekunden Vorsprung in die Abfahrt. Hölzl beteiligte sich leider nicht allzu aktiv an der Führungsarbeit, trotzdem konnten wir den Vorsprung halten. Rund 500 Meter vor dem Ziel trat Rettegi unwiderstehlich an und holte sich sicher den Sieg vor Hölzl. Ich hatte den beiden jüngeren Konkurrenten nichts mehr entgegen zu setzen und belegte den dritten Platz, welcher gleichzeitig den Sieg in meiner AK bedeutete. Als kleinen Gag und aus Genugtuung über die erbrachte Leistung konnte ich mir zur Verwunderung des Publikums noch leisten ein paar Meter vor dem Ziel abzusteigen und das Rad über die Ziellinie zu schieben!
Einen Ehrenplatz in meiner Sammlung wird die Siegertrophäe bekommen: ein Pflasterstein wie ihn der Sieger von Paris-Roubaix erhält. Der RC Mödling konnte sich wieder einmal als Top-Veranstalter in Szene setzen!
Ergebnis
Fotos : RC Mödling