Kurzmeldung

17.Juni 2019
Der Velocita Blog ist jetzt 8 Jahre alt und hat etwas Speck angesetzt, den man nicht so leicht „wegoperieren“ kann. Es gibt viele Links auf Elemente des Blogs, diese sollen weiter funktionieren. Daher starten wir mit Beginn 2019


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Mittwoch, 7. Juni 2017

Michael Schenk: Zu Pfingsten fährt man in Bimbach – Rhön-Radmarathon

3. + 4. Juni 2017

Nun ist es bald ein Jahr her, dass ich zu meiner Lebensgefährtin Steffi in die schöne Alte Hansestadt Lemgo in Ostwestfalen-Lippe übersiedelt bin. Diese auch sehr empfehlenswerte Radfahrgegend (dazu ein ander Mal) bildet den östlichsten Zipfel des Bundeslands Nordrhein-Westfalen an der Grenze zu Niedersachsen. Bei dieser Gelegenheit möge man mir meine allenfalls bereits eintretende Germanisierung meines Wortschatzes nachsehen :-)

Dank meines mich seit Jugendtagen begleitenden Radlerfreundes Peter aus Wien entdeckte ich im März Strava für mich und ich kam radmäßig wieder besser in die Spur oder wie man hier auch sagt „ich kam in den Quark“ :-) So entschied ich mich dann mit meinen drei ambitionierten Radfreunden Dieter, Dirk und Gunnar vom hiesigen Verein TV Lemgo die „Radreise“ Deutschlandtour von quäldich.de im Juni mitzufahren. Und kurzfristig bot sich die Möglichkeit mit den drei auch zu einem der beliebtesten Radmarathonveranstaltungen Deutschlands, den Rhön-Radmarathon nach Bimbach mitzufahren. Meine liebe Klubkollegin Gisela organisierte mir über Exprofi Jörg Ludewig und die Firma Alpecin in Bielefeld einen Startplatz für die bereits ausgebuchte lange Strecke am Sonntag.

So traten wir vier am Freitagnachmittag die 200 Kilometer nach Bimbach mit zwei vollgepackten Wohnmobilen an. Eine gehörige Portion Optimismus war auch notwendig, denn die Wettervorhersage war alles andere als gut. Angekommen am Gelände hatten uns Vereinskollegen bereits einen schönen Stellplatz reserviert, nur die Empfehlung der Windrichtung erwies sich später als nicht ganz zutreffend :-) Sogleich holten wir uns die Startunterlagen, wie von meinen Kollegen bereits angekündigt funktionierte dies in Bimbach wie am Schnürchen!

Nach einer guten und ruhigen Nacht machten wir uns gegen 08.15 Uhr auf die 158 Kilometer-Strecke. Diese war eine von mehreren Möglichkeiten und Bestandteil der Wertung „Bimbach 400“ – zusammen mit den 258 (!) Kilometern mit 4400 (!) Höhenmetern am Sonntag. Wir fuhren zu viert mit Ausblick auf Sonntag mit etwas angezogener „Handbremse“, denn nach rund 20 Kilometer begann die Strecke hügelig zu werden. Immer wieder stellten sich kurze, aber steile Rampen auf. Vor der zweiten Kontrollstelle bei Km 65 gab es auch einen etwas längeren Anstieg bei Milseburg. Nachdem wir uns bei der Kontrollstelle kurz gestärkt hatten, kam gleich ein ordentlicher Stich in der Ortschaft. Für alle die bei der Verpflegung zu viel zugeschlagen hatten ein Knockout-Kriterium :-)  Dirk war aber noch von seiner Erkältung in der Vorwoche geschwächt und beschloss die zweite Zusatzschleife auszulassen und gleich Richtung Ziel zu fahren. Auf dieser Zusatzrunde gab es einen knackigen längeren Anstieg. Zu dritt bewältigten wir das restliche wellige Terrain kompakt und erreichten nach 4:45 Stunden und 2100 Höhenmetern wieder das Ziel in Bimbach.

Wie von der Wettervorhersage prophezeit begann es gegen zwei Uhr morgen, im Wohnmobil unüberhörbar, zu regnen. Unsere Wecker waren für 04.45 Uhr gestellt, aber es goss nun noch stärker. Eine kurze Lagebesprechung via der kleinen Seitenfenster der Wohnmobile ergab, bei diesen Bedingungen um 06.00 Uhr nicht die 258 Kilometer-Strecke in Angriff zu nehmen. Wir vertrauten der Wettervorhersage, die für den späteren Vormittag trockene Bedingungen vorhersagte, die auch eintrafen. So begaben wir uns mit dem Rest der Truppe um 10.15 Uhr auf die 116 Kilometer-Strecke. Die ersten 40 Kilometer fuhren wir als Zehnergruppe, dann beschlossen wir uns auf Grund des schwieriger werdenden Terrains uns in zwei Fünfergruppen zu teilen. Die Streckenführung war auf dieser die gleiche wie am Vortag, nur ohne Zusatzrunde. Bei den Anstiegen gaben wir nun etwas Gas und erreichten trockenen Fußes das Ziel in Bimbach.

Bimbach war auf jeden Fall eine Reise wert. Perfekte Organisation, entspannte Teilnehmer (es gab keine Zeitnahme und keine Ergebnisliste) sorgten für ein schönes Raderlebnis.

Michael Schenk, 7.6.2017