Musikeinlage bei der ersten Verpflegung |
Der Morgen begann nach dem Motto "Kleider machen Leute" - wenn man sie denn auch beisammen hat... Zunächst suchte ich verzweifelt im ganzen Zimmer meinen zweiten Handschuh - im ganzen Zimmer? Nicht ganz - denn Dieter fand ihn auf Anhieb mit den Worten "Da ist er ja!" Als Dieter dann allerdings den Kleiderbügel vom Fenster nahm, fiel eine Socke von der 1. Etage in den Garten :-) Gut schließlich hatte ich alles beisammen und ich war bereit für einen langen Tag über 175 Kilometer und 2300 Höhenmeter. Aber es sollte anders kommen .... Noch in Alzey der erste Kettenabsprung bei einem Kollegen und erste Wartezeit in der schon beträchtlichen Morgenhitze. Heute knallte die Sonne im Gegensatz zu gestern gleich richtig runter! Den ersten "Schmierer" aus Alzey raus fahren wir gemächlich - angenehm ist aber trotzdem anders - immerhin können wir die ersten hundert Höhenmeter schon abhaken! Den Donnersberg hoch die erste Freigabe, ich etwas forscher unten rein und schalte dann im letzten Drittel lieber wieder auf "Ökodrive" bzw besser gesagt auf "Ökoride" :-) Bei der ersten Verpflegung werden wir mit einer Livemusikeinlage eines eigens angereisten Trommlers überrascht! Unser Schweizer Michael meint auf Grund unseres etwas verhaltenen Applauses zum Trommler: "Die Kulturinteressierten kommen erst!" :-) Bald erreichen wir am nächsten Anstieg das Tor zum Pfälzerwald. Danach sind am Iggelbacher Stich 300 Höhenmeter auf ca 5 Kilometer zu bewältigen.
Es läuft gut, ich fahre den Anstieg an der Schwelle gemeinsam mit Axel hoch und wir kommen gleich nach Bergkönig Jürgen an. Als unser Schweizer Michael da ist meint er wieder ganz trocken: "Das chann man ja tatsächlich ein Päßchen nennen!" :-) Jürgen macht dann die ganze lange Abfahrt zur Mittagsverpflegung geniales Tempo und wir fahren wie an einer Perlenschnur aufgereiht! Bald nach der Pause dann eine böse Überraschung: Straßensperre, unmöglich zu ignorieren, da frisch geteert und laut Auskunft eines Lkw-Lenkers von der Baustelle, kilometerlang! Während wir die 20 Kilometer Umleitung nehmen, höre ich später, dass die Gruppe 2 von Dieter und Dirk eine Crosseinlage durch den Wald über Stock und Stein nimmt! Nach einem weiteren schönen Anstieg erreichen wir die französische Grenze und unmittelbar danach wartet Pascal mit der letzten Getränkeverpflegung. Zum Glück decke ich mich ordentlich mit Verpflegung ein, denn der chinesische Verkehrsminister Um lei tung :-) schlägt noch 2x zu. Während wir die erste Baustelle geflissentlich ignorieren und neben der frisch geteerten Straße 50 Meter übers Bankett ausweichen und uns dafür einen Rüffel eines französischen Bauarbeiters einhandeln, gibt es bei der zweiten Umleitung kein entrinnen, denn die Rheinfähre ist gesperrt! Statt der Alternative schwimmen nehmen wir doch lieber die Brücke über den Rhein zurück nach Deutschland, was uns bei über 30 Grad noch einige Zusatzkilometer beschert ... So kommen wir dann endlich nach 7:20 Std. Fahrzeit und 208 Kilometer an unserem heutigen Ziel Rastatt an.
Michael Schenk, 22.6.2017
erstmals schlägt der chinesische Verkehrsminister Um lei tung zu +20 Km |