Doch leider hatte ich dem Umstand, dass ich mich NOCH NICHT im südlichen NÖ befand, zu wenig Beachtung geschenkt. Und daher kam dann: schöner, feiner Dauerregen, einfach herrlich!!! Einfach herrlich dann, wenn man im warmen Wohnzimmer sitzt und raus schaut, nicht so sehr aber am Radl. Ab Schwechat dann noch heftiger Seitenwind und ich begann die ganze Aktion schon ziemlich zu verfluchen. Hätte ich doch ein "Bahntraining" mit der ÖBB absolviert … . Die, offensichtlich beleidigt nicht auf ihre Dienste vertraut zu haben, ließ auch noch den Bahnschranken vor Münchendorf runter, einen elendslangen Güterzug im Schneckentempo vorbeifahren und mich im wahrsten Sinne des Wortes im Regen stehen. Als es endlich weiterging hörte aber der Regen bald auf, die Straße trocken, als ob nichts gewesen wäre und so kam ich fast schon wieder trocken in Baden an. Allerdings ziemlich „gepeckt“, denn der heftige, böige Gegenwind hatte mir ziemlich zugesetzt, den letzten Hügel auf der Weinbergstraße bin rauf gekrochen. Also Einrollen schaut anders aus... .
Dann der Renntag: Vorm Wegfahren noch
schnell im Netz gelesen, dass die Strecke wie im Vorjahr ist, also
Zeitfahrlenker rauf. War ziemlich zeitig dort und so bekam ich die
Nummer 6, gleich hinter Wolfgang Lackner, dem oftmaligen
Masters-Meister im Zeitfahren. Auch heute wieder ziemlicher Wind,
meist in Form von Gegenwind und die Beine beim Warmfahren recht
schwer. Aber wurscht dachte ich mir, hau rein und schau was
rauskommt.
Gesagt – getan. Start. Gefühlt die
ersten beiden Kilometer mehr rückwärts als vorwärts gefahren –
doch dann sah ich vorne Wolfi Lackner, kurzer Blick auf die Uhr, das
waren doch nur rund 30 Sekunden – also genau der Startintervall
Rückstand! Das gab mir gleich einen Motivationsschub und ich ging an
den Steigungen ein paar Mal zusätzlich aus dem Sattel. Nach dem
Rechtsabbiegen Richtung Kuhheide nochmals alles gegeben, wieder
konnte ich Wolfi vorne kurz erblicken und nach ca. 11:15 Minuten fuhr
ich durchs Ziel. Wolfi warf mir gleich ein kurzes „guat bist
gfoahrn“ zu. Tatsächlich war ich dann sogar eine knappe Sekunde
vor ihm. Verdanken kann ich das wohl aber auch einem Postbus und
einem Fahrzeug der Feuerwehr Gießhübl – die übrigens an diesem
Wochenende ihr 140 Jahr Jubiläum feiert – denn die beiden waren
sich an einer schmalen Stelle begegnet und Wolfgang musste auf den
Gehsteig ausweichen. Der aber meinte, als er mir die Geschichte erzählte, recht unaufgeregt und
trocken: „Des woar wurscht, do woar eh a Auffoahrt, do bin i
afoch aum Gehsteig vorbei gfoahrn, des hot ka Zeit kost.“ Ein
Sportsmann halt, wie er im Buche steht - bei ihm gibt's keine Ausreden!
Letztendlich Rang 3 hinter dem erneut
bärenstarken Branko Grah und Jens Timme, Gesamtrang 6 – keine
schlechte Ausbeute! Branko fährt nächste Woche die UCI-Marathon-WM in Trento mit dem Ziel am legendären Monte Bondone. Ich bin gespannt, was in dieser Form für ihn drinnen ist!Dank wieder an den Veranstalter RC Mödling, auch wenn heuer das Teilnehmerfeld zahlenmäßig leider etwas spärlicher ausfiel.
Danke auch an Elisabeth fürs
fotografieren und die Labung für uns im Ziel.
Ergebnis
Fotos RC Mödling
Fotos von Elisabeth Unterrader
Ergebnis
Fotos RC Mödling
Fotos von Elisabeth Unterrader