Der PSV Sponsor Giga Sport hatte uns wieder die Möglichkeit
geboten am größten Radmarathon Österreichs in Wildon teilzunehmen. Die
Wettervorhersage für die 22. Auflage war gerade für den Raum südlich von Graz
für den Vormittag noch gut. Also mit entsprechend leichtem Marschgepäck nach
der Tagwache um 04:15 Uhr im Nachtflug zum Treffpunkt bei der Autobahn
geradelt. Schon zu Beginn des Wechsels die ersten Regentropfen, welche wir noch
frohen Mutes wegsteckten. In Wildon eingetroffen leider das gleiche Bild: grau
in grau, leichter Regen. Also machte ich mich mit der Goretex-Jacke, die
eigentlich für nachher gedacht war, auf zum Start zum obligatorischen
Sponsor-Fotoshooting. Auch einige Prominenz, wie Race Across America Sieger Christoph Strasser, Rundfahrtlegende Rudi Mitteregger oder Maurizio Vandelli waren vertreten.
Nach dem Start hielt ich mich im Vorderfeld auf, um möglichen Stürzen zu entgehen. Bereits nach wenigen Kilometern gibt’s beim Wildoner die ersten relativ kurzen, aber steilen Steigungen. Obwohl ich mich mühelos im Vorderfeld halten konnte, dampfte es in der Goretex-Jacke bereits gewaltig. Ausziehen war aber auch noch nicht angebracht und wäre bei der Streckenführung mit vielen Richtungsänderungen auf der nassen Straße auch schwierig gewesen, da die Armabschlüsse verdammt eng sind. Meine PSV-Kollegen gingen es gemütlicher an und so stellte sich bald die Frage: Weiterfahren und im Ziel dann zwei Stunden allenfalls durchnässt warten, denn den Autoschlüssel hatte mein Kollege Konrad. Auch am Jagersberg, mit einer Steigung bis zu 20% konnte ich mich ganz vorne behaupten – groß war daher die Verblüffung bei den Mitstreitern, als ich an zweiter Stelle liegend mich verabschiedete und nach 27 Kilometern zur Labestation zu fuhr, um auf meine Kollegen zu warten. Es wurde zusehends trockener und wir fuhren dann gemeinsam einen recht schönen Zug weiter, ohne allerdings nur eine einzige der fünf Labestationen auszulassen :-) Dies ganz im Sinne der Bedeutung eines Radmarathons, speziell des Wildoners. Da dort auf eine Ergebnisliste nicht vorrangig Wert gelegt wird, gibt’s auch keine Chipzeitnahme. Bei der Labestation in Bad Radkersburg empfing mich dann Harald Wisiak, ehemaliger A-Fahrer beim Puch-Team und alter Bekannter von Gerhard und mir. Harald arbeitet bei Giga Sport als Mechaniker und nebenher beim Team Vorarlberg. Nach einem kleinen Plauscherl führte die Strecke über slowenisches Gebiet und Mureck zurück nach Wildon, wo wir rund 2 ½ Stunden nach dem Sieger mit einem Nettoschnitt von 30 Km/h eintrafen. Ein schönes Erlebnis war es auf jeden Fall, besonders die entspannte und nicht von Leistungsdruck geprägte Stimmung in den hinteren Gefilden war bemerkenswert und ansteckend. Beeindruckend war auch, wie die meisten Teilnehmer aber trotzdem ihren persönlichen Ehrgeiz an den Tag legten – Radsport für und mit Freunden!