Samstagmorgen aufgewacht, erster Gedanke: ach herrje heute
ist ja RADRENNEN, das Hocheck ruft – die größte radsportliche Herausforderung
im östlichen Wienerwald, die ich kenne.
Nicht gerade ein Ding, welches man so nebenbei „abschießt“, da ist nicht viel
mit locker raufrollen. Am ehesten noch wenn man in Topform ist, so wie ich
offenbar im Vorjahr, als ich für meine Verhältnisse gute 24:37 Minuten gefahren
bin. Danach fühle ich mich aber gar nicht – eher eine „sie liebt mich, sie
liebt mich nicht Stimmung“. Leider habe ich kein Blümchen zur Hand, um eine
Entscheidung zu treffen. Auf Grund des schönen Wetters entschließe ich mich
dann doch, mich der Qual zu stellen.
Also Startnummer geholt, wie immer alles bestens von Wolfgang Kelz organisiert,
nicht ohne bei einhundert Teilnehmern.
Ich gehe aus der guten zweiten Reihe ins Rennen und die Spitzenfahrer
sprinten gleich voll weg. Ich „reiße“
gleich ein Loch auf die ersten acht Fahrer auf, hinter mir kann oder will aber
auch niemand aufschließen. Nach einigen hundert Metern dann den Anschluss
geschafft, das Tempo muss wirklich hoch gewesen sein, denn hinter mir sind
nicht mehr viele. Zum Glück komme ich bis zum eigentlichen Beginn der Steigung
etwas vom Puls runter. Richi Rettegi legt in bewährter Manier voll los, man
könnte meinen, er will sein Radl verbiegen. Dahinter scheint recht locker
Branko Grah zu folgen. Dann sechs, sieben weitere Fahrer. Da kann ich nicht mit
und versuche „mein“ Tempo zu finden, was mir auch ganz gut gelingt. Nur drei
Fahrer ziehen in weiterer Folge an mir vorbei, beeindruckend leichtfüßig dabei
Mario Janschka aus der AK 3, der schließlich noch den 5. Gesamtrang erreicht!
Bei der Zwei-Kilometer-Marke sehe ich dann doch vier, fünf
Verfolger in einem Abstand von ca. zehn Sekunden hinter mir, vor mir ziemlich
gleich bleibend Robin Rae. Am letzten Kilometer kann ein Fahrer fast zu mir
aufschließen, den Anfeuerungsrufen nach zu schließen Julian Scherer, der
Vorjahrssieger! Das gibt mir Auftrieb und ich gebe nochmal alles und kann auf den
letzten Metern noch zu Robin aufschließen, schaffe es aber nicht mehr vorbeizuziehen. Meine Zeit 25:18 Minuten, also 41 Sekunden
langsamer als im Vorjahr. Mathematische Formel dazu: + 1 Kilo Körpergewicht = +
10 Sekunden :-)
Doppelte Überraschung dann bei der Siegerehrung: Gerade in ein Gespräch mit Ewald Ebner vertieft, überhöre ich beinahe, dass ich den Hauptpreis bei der Verlosung – einen 100-Euro-Gutschein von Bobby´s Sportshop Leobersdorf gewonnen habe! Zweite Überraschung: Favorit Jens Timme war offenbar nicht am Start und so „erbe“ ich den dritten Platz in der AK II hinter Branko Grah und Gerry Hauer. Und warum ich den Vorjahressieger hinter mir lassen konnte, kläre sich auch noch auf: Julian war erst um neun Uhr abends aus New York zurückgekommen und litt unter dem Jet-Lag.
Fotos von Christian Ruess
Straßenrennen Dornbach
Sonntag stand dann das Straßenrennen des Radclubs Mödling am Programm. Das Wetter war wiederum prächtig, also nix wie hin. Gerold Frauenberger und sein Team hatten schon zwei Mal diese Veranstaltung als „offene Vereinsmeisterschaft“ hervorragend organisiert, außerdem war ich ja quasi „Titelverteidiger“ bei den Herren 2.
Doppelte Überraschung dann bei der Siegerehrung: Gerade in ein Gespräch mit Ewald Ebner vertieft, überhöre ich beinahe, dass ich den Hauptpreis bei der Verlosung – einen 100-Euro-Gutschein von Bobby´s Sportshop Leobersdorf gewonnen habe! Zweite Überraschung: Favorit Jens Timme war offenbar nicht am Start und so „erbe“ ich den dritten Platz in der AK II hinter Branko Grah und Gerry Hauer. Und warum ich den Vorjahressieger hinter mir lassen konnte, kläre sich auch noch auf: Julian war erst um neun Uhr abends aus New York zurückgekommen und litt unter dem Jet-Lag.
Fotos von Christian Ruess
Foto: Christian Ruess |
Foto: Christian Ruess |
Straßenrennen Dornbach
Sonntag stand dann das Straßenrennen des Radclubs Mödling am Programm. Das Wetter war wiederum prächtig, also nix wie hin. Gerold Frauenberger und sein Team hatten schon zwei Mal diese Veranstaltung als „offene Vereinsmeisterschaft“ hervorragend organisiert, außerdem war ich ja quasi „Titelverteidiger“ bei den Herren 2.
Einer der Favoriten, Vorjahr-Gesamtsieger Richi Rettegi, hatte wieder seine Kamera vorne montiert – ein „cooler Hund“. Einige meinten scherzhaft, aber durchaus, wie sich später herausstellen sollte, nicht unberechtigt, er sollte die Kamera doch hinten montieren, sonst wäre ja kaum jemand am Video zu sehen. Über hundert Starter gingen nach mahnenden Worten des Organisators zur Einhaltung der Straßenverkehrsordnung, insbesondere der Rechtsfahrordnung, ins Rennen. Eine berechtigte Forderung, gab es doch erst vor kurzem in St. Johann einen tödlichen Unfall wegen befahren der linken Fahrbahnhälfte bei einem Radrennen. Zuerst wurde neutralisiert gefahren, bergab leider etwas zu langsam durch das Führungsfahrzeug, so dass sich das Feld ziemlich zusammenschob. Nach dem offiziellen Start begann die Jagd, doch bis zum Anstieg nach Hochrotherd blieb das Feld im Wesentlichen geschlossen. Auf dem Steilstück splitterte sich das Feld erwartungsgemäß auf, so dass ein rund 25-köpfiges Spitzenfeld übrigblieb. Die zweite Runde Richtung Hochrotherd lief auch heuer wieder unter dem Motto „Die Ruhe vor dem Sturm“ in eher gemächlichem Tempo ab. Am Steilstück konnten sich ein paar Fahrer kurzfristig lösen, wurden aber bei der Abfahrt wieder gestellt. Leider machte ein Fahrer vor mir unerwartet einen Schwenker, ich konnte einen Sturz vermeiden, doch hatte er mein Vorderrad gestreift. Im Eifer des Gefechts, das Tempo war jetzt recht hoch, fiel mir zunächst nichts auf, bis mich Thomas Kaider mit den Worten: „Heast, wos is mit dein Vurderradl“ auf mein deformiertes Vorderrad aufmerksam machte – das geschulte Mechanikerauge hatte das gleich gesehen. Obwohl, sehr geschult musste man dafür eigentlich nicht sein, denn es handelte sich nicht um einen 8er, sondern schon mehr um einen 88er :-) Ich bedankte mich trotzdem und meinte noch scherzhaft Werbung wäre im Rennen aber verboten. Dies deshalb, ist doch Thomas auch eine bekannte Größe fürs Laufradeinspeichen. Den Anstieg Richtung Dornbach konnte ich gerade noch mit der Spitze mithalten, nach der Abzweigung zum Ziel musste ich das „Packel“ aber ziehen lassen. Als ich das Laufrad im Ziel prüfte wusste ich auch warum ich mir gar so schwer getan hatte: nicht einmal zwei Umdrehungen schaffte das Laufrad mehr, zwei Carbonspeichen gerrissen, zwei beschädigt – ein teurer „Spaß“.
Trotz dieses Missgeschicks konnte ich hinter dem erneut sehr starken Branko Grah bei den Herren 2 den zweiten Platz belegen, den Gesamtsieg holte sich Wolfgang Hölzl vor „Kameramann“ Richi Rettegi.
Fotos von RC Sereno: