Kurzmeldung

17.Juni 2019
Der Velocita Blog ist jetzt 8 Jahre alt und hat etwas Speck angesetzt, den man nicht so leicht „wegoperieren“ kann. Es gibt viele Links auf Elemente des Blogs, diese sollen weiter funktionieren. Daher starten wir mit Beginn 2019


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Mittwoch, 3. September 2014

4 Tage Berner Oberland

Blick Richtung Eiger, Mönch und Jungfrau
(9 Pässe, 1 Bergstraße, 432km, 11.200hm)

Vor dem rennintensiven September wollte ich mich kraftausdauermäßig in Form bringen und beschloss, dies auf den zahlreichen Pässen des Berner Oberlandes zu tun. Meiringen im Haslital bietet sich dafür als idealer Ausgangspunkt für Touren in der näheren und entfernteren Umgebung an.
Die spätherbstlichen Wetterbedingungen Ende August erforderten dementsprechende Bekleidung, zumal ein Regenguss und Kälte in über 2000m meine Passerlebnisse manchmal zu trüben vermochten. Trotzdem trieb es mich immer wieder die Berge hinauf und wenn der Tag vorüber war, überkam mich eine tiefe Zufriedenheit, und bald schmiedete ich in der Sauna den Routenplan für den nächsten.

Als besonderes Erlebnis empfand ich die Auffahrt auf die Große Scheidegg über sanfte Almwiesen auf einer Straße, exakt so breit wie der örtliche Postbus. Mit einem unüberhörbaren Traritrara kündigt sich dieser rechtzeitig an, damit das erforderliche Ausweichmanöver zwischen Radfahrer und Bus mit Schweizer Präzision ausgeführt werden konnte. Sonstiger motorisierter Verkehr wird glücklicherweise unterbunden.

Dieses Naturerlebnis der Überquerung der Großen Scheidegg hat am 12.10.1779 schon Johann Wolfgang von Goethe begeistert, der daraufhin schrieb:

 „Kein Gedanke, keine Beschreibung noch Erinnerung reicht an die Schönheit und Größe der Gegenstände.“ 

Dieses Zitat begegnete mir einen Tag später in großen Lettern an einer Steinmauer in 2400m auf dem Furkapass.

Auf 2 Tagestouren konnte ich mir ein Bild von der „Größe der Gegenstände“ machen anhand der Fahrt über die Pässe des legendären Schweizer Alpenbrevets. Einmal standen Grimsel-Furka-Susten und ein andermal Nufenen-Gotthard-Furka-Grimsel auf dem Speiseplan. In den Tagen dazwischen, die wettermäßig nicht begünstigt waren, boten sich die Große Scheidegg zweimal und die knackige Auffahrt zum Männlichen als passable Alternative an.

Der Hm und Km genug, mit eindrucksvollen Landschaftsbildern im Kopf (siehe Fotoserie) trat ich die Heimreise an und gönnte mir ein paar Tage der Regeneration. Jetzt freue ich mich auf die Herbstrennen.