Nach den für mein Gefühl noch nicht optimal verlaufenen Zeitfahren, habe ich mich kurzfristig entschlossen,
mit dem Gran Fondo Vienna die Straßenrennsaison im Hinblick auf die Vorbereitung für den Ötztaler RM zu beginnen.
Regen beim Start und auf den ersten 20km erforderten höchste Konzentration. Knapp hinter dem Rennleitungsfahrzeug gelang es mir, relativ sicher auf der doch rutschigen Fahrbahn bis zur Startfreigabe in Klosterneuburg zu gelangen. Ein paar Mal hörte ich das typische Carbonkrachen stürzender
Übermotivierter, aber im Großen und Ganzen hat die Rennleitung diese heikle Phase gut hingekriegt.
Dann volle Kanne rauf die Holzgasse, das Feld reißt auseinander, ich versuche bei Krenn Hannes zu bleiben, wohlwissend, dass mit ihm
in der Ebene die Post abgeht. Abfahrt Hadersfeld schmierig vom Blütenstaub. Carbonfelgen nass, Bremswirkung verzögert - Sturz!
Mir ist nix passiert, rauf auf den Drahtesel und weiter. Hannes weg. Richtung Königsbrunn merke ich, dass das Schaltauge
verbogen ist und 3 mittlere Gänge nicht mehr schaltbar waren. Lösung: extrem kurbeln oder hart treten. Eine Gruppe holt mich ein, ich hänge mich rein, schaue mir die Kollegen an und merke: da sind ja nur Jungspunde dabei. Super, da bleibe ich dran. Abreissen verboten. der SO-Wind bläst heftig. Windschatten, Kante. Zwischendurch stelle ich fest: die Streckenführung ist etwas anders als erwartet, die Absicherung der Strecke hervorragend, die Stimmung in den Weinviertler Dörfern überwältigend.
Zwischendurch beginnende Krämpfe (wohl zu hart gefahren wegen der Schaltprobleme). Abfahrt Leobendorf. Vor scharfer Rechtskurve Richtung Burg Kreuzenstein zu langer Bremsweg. Zum Glück ein kleines Loch im Zuschauerbereich. Ich durch. Stillstand. Umkehren und der Gruppe nach. Die Vorstellung, ohne Packl alleine gegen den Wind bis ins Ziel machte ungeahnte Kräfte frei und am Ortsende Leobendorf kam ich wieder ran an die Jungs und konnte mir ein kleines Päuschen gönnen bevor auf der Donauinsel die taktischen Spielchen begannen.
Ein besonderes Hochgefühl verspürte ich auf der für Autofahrer gesperrten Hälfte der Reichsbrücke - unglaublich- und das in Wien! Am Handelskai wird das Feld nervös. Die hektische Suche nach dem geeigneten Hinterrad beginnt. Die letzte Rechtskurve vor der Zielgeraden; der Zielsprint wird durch hörbare Schaltvorgänge eröffnet, nochmals die letzten Kräfte mobilisieren und durch.
Angesichts der Probleme mit Bremsen und Schaltung bin ich mit dem Ergebnis (insgesamt Platz 155, Master 2 Platz 17) sehr zufrieden.
Peter Kmetyko, 5.5.2015
Ergebnis
Team Plasmatreat B.O.C. beim 24 Stunden Radmarathon oder wie man das Pferd
von hinten aufzäumt
-
Am 24. Mai war ich durch meinen Arbeitskollegen Dirk auf den 24 Stunden
Radmarathon „Rund um den Brelinger Berg“ (Brelinger Berg Night and Day)
nahe Han...
vor 1 Jahr