Kurzmeldung

17.Juni 2019
Der Velocita Blog ist jetzt 8 Jahre alt und hat etwas Speck angesetzt, den man nicht so leicht „wegoperieren“ kann. Es gibt viele Links auf Elemente des Blogs, diese sollen weiter funktionieren. Daher starten wir mit Beginn 2019


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Montag, 5. November 2012

Velocita España - Gran Canaria 2012

Die verkorkste Saison 2012 vergessen machen war unser Ziel, mental reif für DIE Insel nach Verletzungen und Krankheiten stiegen Marianne und ich in den Flieger, liehen uns vor Ort Rennräder, schalteten unser GPS ein und erkundeten eine Woche lang den Südteil des Vulkankegels.
Verwinkelte Gassen und die etwas andere Interpretation von Verkehrsregeln erforderte höchste Konzentration beim Verlassen des Häusermeeres der Playa del Ingles. Der Stadtrand ist dennoch bald erreicht. Einrollen? Aufwärmen? Fehlanzeige! Da geht´s gleich zur Sache mit 8%+ über die ersten paar km. Selbst die Ausweichmöglichkeiten über die Küstenstraße Richtung Ost und West mit ihren mehrprozentigen Wellen und dem dazugehörigen Wind treiben den Puls hoch.

Bald weicht der Verkehrslärm einer gespenstischen Stille. Nur der eigene Atem gibt den Rhythmus vor. Selbstverständlich mit kleiner Übersetzung und angenehm hoher Drehzahl, denn keine unserer 6 Touren blieb unter 1500hm. Wild und zerklüftet präsentiert sich die Insel.

Wir versuchten, in unseren Ausfahrten möglichst viele, uns unbekannte Gebiete zu verpacken: Agüimes, der ehemalige Feudalsitz der kanarischen Bischöfe; die Schilfstraße zum Pedro Gonzales-Pass; das malerische Bergdorf Soria; die Kleinstadt Ingenio - übersetzt "Zuckermühle", im 16./17.Jh. das Zentrum der Rohrzuckerverarbeitung; die Schluchten bei Mogan hinauf zum Tauropass, bergab durch knöcheltiefes Wasser zwischen herabgestürztem Felsgestein nach einem Unwetter im Landesinneren (wir hatten ein mulmiges Gefühl und retteten uns zur trockenen Küste); auf mehreren Berg- und Talfahrten vorbei an rötlich gefärbtem Felsgestein nach Ayacata, und von da aus auf dem Schlussanstieg zur höchsten Erhebung von GC, dem Pico de las Nieves (1949m). Beeindruckend, dass auf diesen letzten, sehr steilen km in ca. 1500müM die kahlen Felswände der bunten Kiefernwäldervegetation weichen. Die Abfahrt vom Pico entwickelte sich zum Genusserlebnis pur. Langezogene Serpentinen, angenehmes Gefälle, ausnahmsweise guter Asphalt und ca. 2000hm am Stück in traumhaft schöner Landschaft. Nur unterbrochen von einer Pause in einem Bergdorflokal zur Stärkung mit gelber GC-Hühnersuppe und einem Cortado.

Die Woche ist verflogen wie die Abfahrt vom Pico und wir beschlossen: Gran Canaria, wir kommen wieder! Ein Traumrevier für Bergfahrer, Naturliebhaber und Kälteempfindliche.