Zurück in die Zukunft III

Nachdem ich von ärztlicher Seite das o.k. für leichtes Training bekommen hatte, habe ich nach zweiwöchiger absoluter Trainingspause auf Grund der diagnostizierten Lungenentzündung meine "Zeitmaschine" wieder angeworfen und versuche nun zum dritten Mal in dieser Saison wieder Anschluss zu finden. Meinen internen Kilometerzähler habe ich wieder auf null gestellt. Lediglich den Compex hatte ich ein paar Mal in Verwendung. Dass ich wirklich krank war, konnte ich schon dadurch feststellen, dass ich absolut keine Lust gehabt hätte, auch bei manchmal sehr freundlicher Witterung, Rad zu fahren.

Vorigen Donnerstag also kurz das MTB geschnappt und eine dreiviertel Stunde in der Umgebung ganz locker herumpedaliert. Der Wille wäre ja wieder einigermaßen stark, nur das Fleisch ist naturgemäß nach so einer Pause schwach. Auch denke ich, dass noch ein paar Prozent zur absoluten Fitness fehlen.
Am Wochenende konnte ich dem Traumwetter dann nicht widerstehen. Ein Ziel war auch schnell gefunden, denn meine Gattin meinte, ich könnte doch zum "Hals" fahren und Fotos machen, dort sollen viele Schneerosen in Blühte stehen. Für Ortsunkundige: Der "Hals" ist die Verbindung zwischen dem Piesting- und dem Triestingtal, ca. 200 Höhenmeter sind da zu überwinden. Wegen der Kompaktübersetzung nahm ich sicherheitshalber den Crosser mit Straßenreifen bestückt. Möglichst locker bin ich so bis zur "Paßhöhe" gefahren, unterbrochen durch ein paar Fotostopps. 1:50 Std. für 44 Km, Puls 125 im Schnitt.
Sonntag hatte ich dann so zwei bis zweieinhalb Stunden vor - geworden sind es 3:10 Std., da ich mittels Navi auf bisher unbekannte Straßerln im "Hinterland" von Neunkirchen gestoßen bin. Das war so spannend, dass ich gar nicht merkte, wie weit ich mich schon von zu Hause entfernt hatte. Bei der Rückfahrt leider einen "Patschen" eingehandelt. Als ich die Decke nach einem allenfalls vorhandenen Fremdkörper untersuchte, war rasch klar, dass da keiner sein konnte, denn die Lauffläche war schon durchgefahren! In der darauf folgenden "Panik" habe ich gleich irrtümlich nochmals den kaputten Schlauch montiert und gedacht, der Ersatzschlauch wäre auch defekt... . Da der Mantel dermaßen durchsichtig war, habe ich einen klein zusammengelegten 5-Euro-Schein als "Schutzschicht" eingelegt und kam die restlichen zwanzig Kilometer gut nach Hause. Einigermaßen erstaunt war ich dann beim Blick auf die Fahrtdaten: 77 Km, 1170 Hm standen zu Buche, unter den genannten Umständen ist der 24er Schnitt bei 120 Durchschnittspuls durchaus o.k. und ich kann mit reinem Gewissen sagen: "Des woar mei Leischtung!" :)).
Jetzt heißt es das zarte "Trainingspflänzchen", genau wie meine Paradeiserpflanzen, behutsam weiter aufzuziehen, vielleicht kann ich dann in der zweiten Saisonhälfte doch noch ein paar "reife Früchte" heuer ernten. Schau mer mal.