Ein Tag bei den Randonneuren…
Bei dem Begriff Randonneure denkt man zwangsläufig ans
gemütliche Rollen auf der Landstraße. Das gilt mittlerweile nur mehr für einen
kleinen Kreis des Teilnehmerfeldes. Die anderen äußern zwar im Smalltalk vor
dem Brevet die feste Absicht „heute
gaaaanz gemütlich zu fahren“, aber nach dem Startkommando des Präsidenten aller
österr. Randonneure hält dieser Vorsatz genau 20km, dann ist Schluss mit
lustig. Im Nachhinein muss ich mich auch zu „den anderen“ zählen, bei denen sich
schlussendlich der Drang, möglichst schnell im Ziel zu sein, durchgesetzt hat.
Eine vorne weg gestartete Gruppe mit einigen Amateurrennfahrern am Werk hat
erst gar kein Hehl gemacht aus ihren Ambitionen mit einer Fahrzeit weit unter 7
Stunden.
Neutralisierte der Präsident persönlich an der Spitze anfangs das später gestartete Feld, begannen die Positionskämpfe in dem Augenblick als er sich zurück fallen ließ. In einem sukzessiven Ausscheidungsverfahren mit Tempoverschärfungen bei jedem „Schupfer“ verlor ich durch eine Unaufmerksamkeit den Anschluss und nistete mich in einer größeren Gruppe ein, aus der bis zur 1. Kontrollstelle 6 Mann übrig blieben. Bis ca. Km 120 hielt der gegenseitige Windschattenpakt. Bei der 2. Kontrolle wollten einige nach dem Stempeln ganz unverfroren Nahrung aufnehmen. Das ging gar nicht. Einem Salzburger Kollegen (Thomas Lippert) und mir erschien diese Warterei ziemlich sinnlos, weil länger als 2 Minuten und kein Ende in Sicht …
Links Thomas Lippert |
Und wir haben´s geschafft. Mein Garmin spuckte 6:43 netto
aus, nach Randonneurszeit (Pausen inkl.) 6:55. Mit einer herzlichen Umarmung
und vollster Zufriedenheit beendeten wir den gelungenen Brevettag unter
Randonneuren.
Vielen Dank an Edith und Ferdinand Jung und ihre
HelferInnen für die hervorragende Organisation, die schmackhafte Verpflegung im
Ziel und dem unermüdlichen Bemühen der Aufrechterhaltung des
Randonneursgedankens – zum Glück wird´s nicht mehr ganz so eng gesehen, sonst
müsste vermutlich die Mehrheit der Starter disqualifiziert werden.
Alle Fotos aus der Galerie Ferdinand Jung
Homepage Ferdinand Jung
Strecke
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