Also machte ich mich am Sonntag auf den Weg ins Pielachtal. In Schwarzenbach angekommen wiesen Schilder „Radrennen“ unübersehbar zum Ort des Geschehens.
Also folgte ich den Pfeilen, doch nach den letzten Häusern sah es eher nach dem Weg zum Dschungel-Camp, als zum Start eines RENNRAD-Rennens aus.
Und tatsächlich, bald scheinbar aus dem Nichts jagten mit einem Höllentempo Nachwuchsfahrer über ein Brücklein und traten nach einer scharfen Kurve mächtig an. Weiter vorne dann das Unglaubliche – richtige Rennatmosphäre! Ein gelber Sponsor-Luftbogen als Start und Ziel wie bei der Österreich-Rundfahrt, Absperrungen, ein großes Zelt mit Gastronomie – das Union Radrennteam Pielachtal hatte da in der Einschicht bemerkenswertes auf die Beine gestellt. Gleich begab ich mich auf eine Besichtigungsrunde und die hatte es in sich. Nach einigen hundert Metern eine scharfe Linkskurve, dem gleich ein ca. 300 Meter langer 10% Anstieg auf einem frisch geteerten Weg folgte. Nach einem kurzen beinahe Flachstück gings in rasanter Fahrt mit ein paar Sanften Kurven im Super-G-Stil bergab bis zur eingangs erwähnten Brücke. Hier war gefühlvolles Anbremsen der Kurve gefragt, was durch zwei Bodenwellen noch erschwert wurde. Gut, ein paar Mal o.k., aber 21x im Kriteriumsstil mit Wertung in jeder dritten Runde? Eins war klar: Das würde ein „Ausscheidungsrennen“ werden, bei dem man seinen eigenen Rhythmus fahren muss.
Dann nach einiger Wartezeit endlich der Start. Ich gehe als
Zweiter hinter einem Fahrer vom Hrinkow-Team in die erste Kurve, als es aus dem
Feuerwehrwagen unüberhörbar erschallt: „Und das war der Start, Vettel geht als
Führender in die erste Kurve!“ Ich
schließe auf gleiche Höhe mit dem Hrinkow-Fahrer auf und sage zu ihm: „Ah, du
bist also der Vettel …“. Der Sportsfreund war aber offenbar in Erwartung der
Dinge nicht zum Scherzen aufgelegt und ignorierte mich :). In der zweiten Runde
zogen die Favoriten Lackner, Rautner und Langegger davon, Masters-Weltmeister Gerhard Hrinkow und ich folgten knapp dahinter. In der dritten Runde dann die
erste Wertung. Hrinkow verbremste sich bei der „haarigen“ Kurve nach der
Abfahrt, ich ziehe innen an ihm vorbei und trete gleich an. Zu meiner Überraschung
konnte ich das „Loch“ rasch ausbauen, Gerhard hatte wohl resigniert. Der erste
Punkt war also auf meinem Konto. Mir gelang es dann in der nächsten Runde auf
der Zielgeraden an die Führenden aufzuschließen, bergauf attackierte aber
Rautner und ich musste wieder abreissen lassen. Der Abstand auf das
Führungstrio blieb in der Folge aber in etwa gleich, auf die Verfolger wurde er
immer größer. Nach der vierten Wertung musste Langegger Lackner und Rautner
ziehen lassen und ich schloss zu ihm auf. Die letzten drei Runden machten sich
dann bei mir Anzeichen eines Krampfes bemerkbar und ich konnte Karl nicht mehr
folgen, was aber am Ergebnis ohnehin nichts mehr änderte.
Dies bedeutete für mich in der Endabrechnung
mit 9 Punkten den vierten Platz. Den Sieg holte sich Wolfi Lackner vom PSV Wien
GIGA Sport.
Siegerehrung M1-M3 Copyright © Florian König |