Kurzmeldung

17.Juni 2019
Der Velocita Blog ist jetzt 8 Jahre alt und hat etwas Speck angesetzt, den man nicht so leicht „wegoperieren“ kann. Es gibt viele Links auf Elemente des Blogs, diese sollen weiter funktionieren. Daher starten wir mit Beginn 2019


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Donnerstag, 11. April 2013

Geschwindigkeitsrekordversuch – eine Frühjahrs-Radgeschichte

Hatte gestern vor nach dem Büro flache 46 Kilometer nach Baden zu rollen – schöne Grundlage und aus. Verkehrsarm wie immer über Alberner Hafen-Schwechat-Radweg Himberg-Münchendorf-Möllersdorf-Radweg-Weinbergstraße-Pfaffstätten-Baden. Ein Blick auf orf.wetter brachte mich zwar nicht gerade in Jubelstimmung (Westwind 38 – 58 Km/h), aber auch nicht in Panik und ich startete guter Dinge los.
Ein bissl verdächtig leicht ging´s den Treppelweg entlang des Donaukanals schon. Schon im Industriegebiet durch Schwechat wurde meine Euphorie durch den Wind gebremst. Wohl war mir klar, dass es ab jetzt mühsamer werden könnte und spätestens in Münchendorf auch werden wird, es ist aber im vorhinein immer schwierig abzuschätzen, denn da kommt es gefühlt auf jeden Zentimeter Windrichtung an.
Ab da begann dann mein ungeplanter Angriff auf meinen erst tags zuvor aufgestellten Geschwindigkeitsnegativrekord für michibetriebene Zweiräder ohne medizinische und technische Hilfsmittel von 24,2 Km/h (in Worten: vierundzwanzigkommazwei). Diesen hatte ich allerdings auf einer recht hügeligen Strecke rund um Berndorf aufgestellt und mich daher nur leicht über meinen derzeitigen Formstand beunruhigt.
Bevor jetzt ein Proteststurm, oder auf Neudeutsch ein Shitstorm, losbricht: Mir ist klar, Durchschnittsgeschwindigkeit ist kein Trainingsparameter – aber ehrlich wer schielt nicht das eine oder andere Mal im Frühjahr drauf und denkt sehnsüchtig an die Hochform des Vorjahres. Der Erste, der frei von dieser Sünde ist, werfe seinen Tacho.
Noch vor Himberg zeichnete sich eine beginnende „Hungerlatte“ (auch als „Hungerast“ bekannt) ab. Verdammt, schon öfter im Frühjahr passiert und trotzdem dachte ich mir auch heute: „Der Vierzger wird sie scho ausgeh.“ Aber im Frühjahr kommt´s manchmal auf vermeintlich nebensächliche Details an: Es sind 46 und nicht 40 Kilometer! Mit zeitweise 16 Km/h zuckelte ich dahin. Ich begann schon etwas zu zweifeln, ob ich mein Ziel heute noch auf dem Rad erreichen würde.  Der Verlockung einer - wieder einmal - rettenden Käsleberkässemmel beim Trimmel in Möllersdorf musste ich aus Zeitmangel widerstehen. Der leicht steigende Treppelweg durch die Weingärten Richtung Weinbergstraße und der dortige „Schupfer“ vor Pfaffstätten brachten mich endgültig an den Rande der Verzweiflung.
Im Endeffekt scheiterte jedoch der Rekordversuch, denn ich konnte die Bestleistung vom Vortag nur egalisieren, aber nicht unterbieten... .
Resümee: Wenn´s nicht jedes Jahr im Frühjahr solche Tage geben würde, säße ich nach vierzig Jahren nicht noch immer im Sattel und hätte das Rad schon an den berühmten Nagel gehängt.