Kurzmeldung

17.Juni 2019
Der Velocita Blog ist jetzt 8 Jahre alt und hat etwas Speck angesetzt, den man nicht so leicht „wegoperieren“ kann. Es gibt viele Links auf Elemente des Blogs, diese sollen weiter funktionieren. Daher starten wir mit Beginn 2019


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Sonntag, 13. August 2017

Gerhard Pamperl: Passau - Wien an einem Tag

Eigentlich wollte ich bei Herz Bewegt (eine Veranstaltung, bei der für herzkranke Kinder Spenden gesammelt werden) im Juni mitfahren, die Route wäre auch Passau – Wien gewesen. Da ich leider 4 Monate vorher verletzungsbedingt nicht trainieren konnte, war diese Veranstaltung gestorben.

Den ganzen Juni/Juli hatte ich im Hinterkopf, dass ich es doch probieren möchte, egal ob an einem Tag oder an zwei Tagen - wie mein Trainingszustand es zulassen würde - das lange Wochenende im August war für mich schließlich der richtige Zeitpunkt.

Die ganze letzte Woche immer wieder sämtliche Wettervorhersagen angesehen, die für Freitag Regen vorausgesagt hatten, dafür am Samstag in Passau noch leichten Regen, und dann dürfte bis nach Wien kein Tropfen Regen mehr fallen, das bei 20 – 25 Grad Temperatur, ideale Bedingungen für mich, ich hasse nämlich die Hitze!

Zwei Dinge musste ich noch erledigen, ein Zimmer für die Nächtigung von Freitag auf Samstag und ein Bahnticket mit Fahrradmitnahme. Wobei sich das Bahnticket mit Fahrradmitnahme als gröberes Problem heraus stellte als ich dachte, fast wäre die ganze Unternehmung deswegen gescheitert. Man muss dazu wissen, das ich seit gut einem Jahr nicht mehr mit der Bahn gefahren bin, und keine Ahnung davon hatte wie schwer es ist, im Railjet kurzfristig ein Rad mit zu nehmen. Eine gute Bekannte half mir beim Bestellen und mit Glück hatte ich das Ticket in der Tasche. :-)

Am Freitag um 17:30 Uhr war es soweit, mit dem Zug hinauf nach Passau, die Fahrt im Railjet und im Rex war sehr kuschelig :-) , da der Railjet komplett überbucht war, mussten sehr viele Personen im Stehen die Fahrt genießen, so wie ich. Im Rex war es besser, da hatte ich einen Sitzplatz, nur mein Rad hätte ich fast nicht mitnehmen können :-)

Pünktlich um 19:23 Uhr bin ich in Passau angekommen und ab in die Pension Gabriele, die auf einem Berg liegt, natürlich wie sollte es anders sein, habe ich mich verfahren und dann nicht die gemütliche Auffahrt erwischt sondern die herausfordernde :-). Ein paar tiefe Lungenzüge später, wurde ich sehr nett von der Chefin begrüßt und sie bot mir gleich an, dass ich mein Rennrad auf das Zimmer mitnehmen kann, ich kann die Pension nur empfehlen.

Am Samstag in der Früh war es dann soweit, ich wollte um 5 Uhr los fahren und bin deshalb schon um 4 Uhr aufgestanden. Da es in der Früh kühl war, habe ich gleich aus dem Rucksack die Ärmlinge, Knielinge und die langärmlige Jacke heraus gesucht und angezogen, Trinkblase noch mit Wasser aufgefüllt und die zwei Flaschen am Rad mit Isotonischen Getränken gefüllt, schlussendlich ging es dann um 5:15 Uhr los. Ich konnte mein Glück nicht fassen, die Straßen waren zwar nass, jedoch kein Regen in Passau. Mit Licht ging es dann am Radweg die ersten Kilometer dahin.

Nach ca. 45 km um ca. 7 Uhr war ich dann bei der Quer Fähre Au – Inzell, ich dachte, ich mache bis um 7:30 Uhr Rast, laut Internet ist sie erst ab dieser Uhrzeit in Betrieb. Plötzlich kommt der nette Fährmann und meint er hätte mich gesehen ob ich nicht gleich hinüber möchte, klar doch!! Am anderem Ufer angekommen, wird die Pause fortgesetzt. :-)

Gestärkt für die nächste Etappe bin ich wieder los gefahren, Ziel war es bis nach Linz zu fahren und dort meine nächste Pause einzulegen. Das Wetter passte perfekt, viele Wolken , kein Regen. Linz hatte ich erreicht, irgendwie lief es gerade gut und ich wollte nicht stehen bleiben, deshalb fuhr ich noch bis Mauthausen und machte dort Rast, zufällig entdeckte ich dort auch noch einen Wasserspender und somit wurden alle Flaschen aufgefüllt. Wie ich wieder los radelte, merkte ich, dass ich nicht gleich in Schwung komme, und ich brauchte sicher 2-3 km bis ich wieder meine Reisegeschwindigkeit erreicht hatte.

Nächste Rast gibt es wieder in Ybbs, bzw. beim Kraftwerk Persenbeug. Nach den anfänglichen Schwierigkeiten auf Tempo zu kommen, ging es bis zum Kraftwerk ganz gut, und ich machte wieder Pause.

Eigentlich wollte ich keine Rast in Melk machen, da ich einen Wasserspender erspähte blieb ich doch stehen und füllte meine Vorräte auf und machte dann auch noch ein Foto. Weiter ging es Richtung Mautern, was sich für mich als das zäheste Stück heraus stellte. Ich kannte es vom Wachauer Radmarathon, hatte es aber nicht mehr so im Kopf. Endlich durch Mautern durchgefahren, die erste Tafel mit Tulln gesehen was für mich ein leicht erhebendes Gefühl war. Leider kam dann gleich die nächste Tafel wo oben Stand noch 35km, nicht so erhebend.

Irgendwo zwischen den zwei Städten habe ich dann noch eine Pause auf einer Bank eingelegt, weil mein Garmin schrie, dass der Akku fast leer war, und ich ihn mit einen Akkupack versorgte. Weiter geht es! In Tulln angekommen, wusste ich, dass ich es schaffen werde, noch kurz stehen bleiben, beim Wasserspender die zwei leeren Flaschen auffüllen.

Beim Kraftwerk Greifenstein vorbei, auf einer Strecke nach Wien, wo ich schon jeden Kieselstein kenne, Heimat halt :-) Was soll ich sagen, von der Rossauerlände den Ring entlang, nach Hause zu mir, nach Vösendorf, habe ich es nur mehr genossen. :-)

Für mich war es eine Herausforderung, nach vier Monaten Pause ohne Training diese Reise zu unternehmen. Ich habe wieder meine Grenzen ein wenig verschoben und bemerkt wozu man fähig ist wenn man es nur möchte.

Jetzt noch die Fakten: 323km, Zeit im Sattel 11 Std. 47 Minuten und ein paar zerquetschte Sekunden, 535 Hm, Geamtzeit 14 Std 12 Minuten eh schon wissen... :-), Schnitt 27,4 Km/h
Der Strava Link

Gerhard Pamperl, 13.8.2017