3. Juli 1987: Ich stehe am Start zum
4-Etappenrennen Aflenz – St.Gallen – Aflenz.
Ganz vorne mitfahren konnte ich mit
meinen 20 Jahren noch nicht. Auf der 1. Etappe musste ich die erste
Partie am Berg ziehen lassen. Plötzlich ein Motivationsschub: An
mir vorbei fuhr: der 42-jährige Rudi Mitteregger! Ich nahm sofort
Fahrt auf und blieb bis oben auf gleicher Höhe. Am Schlussanstieg
nach Mariazell war er dann an meinem Hinterrad. Ich tat was ich
konnte, fuhr ihn beobachtend bis mir schlecht wurde und schaffte es
mit einem Schlussspurt gerade mal 10 Meter vor ihm als 23. ins Ziel.
Rudi Mitteregger, den ich nur aus alten
Sportübertragungen kannte, war wieder da! Er war total glücklich
wieder unter Rennfahrern zu sein, redete mit allen, klopfte einigen
auf die Schulter und gesellte sich natürlich auch am Abend zu uns.
Eh klar kam dann die Frage, warum er wieder da war.
Eh klar kam dann die Frage, warum er wieder da war.
Das war seine Antwort:
"Wie ich aufg`hört hab, dann hab ich mal
das, mal das g`habt. Bin von einem Arzt zum nächsten gegangen. Nix
hat wirklich geholfen. Bis ich dann zu einem Arzt gekommen bin, der
gesagt hat: „Heans, Sie waren doch amoi dieser Radlfahrer. - Na
fangens doch afoch wieder oh!“ - Und das war`s dann. Das war die
Lösung. Alle Probleme waren plötzlich weg."
Auf der 4. Etappe, als wir sahen was
sich abspielte, sagte der Rudi vergnügt zu mir: „Also ich fahr
für`n Didi, weil der hat ka Mannschaft die eam hilft.“ Na, viel
konnten wir nicht ausrichten – aber es hat sehr viel Spaß gemacht!