Den ganzen Juni/Juli hatte ich im Hinterkopf, dass ich es doch probieren möchte, egal ob an einem Tag oder an zwei Tagen - wie mein Trainingszustand es zulassen würde - das lange Wochenende im August war für mich schließlich der richtige Zeitpunkt.
Die ganze letzte Woche immer wieder sämtliche Wettervorhersagen angesehen, die für Freitag Regen vorausgesagt hatten, dafür am Samstag in Passau noch leichten Regen, und dann dürfte bis nach Wien kein Tropfen Regen mehr fallen, das bei 20 – 25 Grad Temperatur, ideale Bedingungen für mich, ich hasse nämlich die Hitze!

Am Freitag um 17:30 Uhr war es soweit, mit dem Zug hinauf nach Passau, die Fahrt im Railjet und im Rex war sehr kuschelig :-) , da der Railjet komplett überbucht war, mussten sehr viele Personen im Stehen die Fahrt genießen, so wie ich. Im Rex war es besser, da hatte ich einen Sitzplatz, nur mein Rad hätte ich fast nicht mitnehmen können :-)
Pünktlich um 19:23 Uhr bin ich in Passau angekommen und ab in die Pension Gabriele, die auf einem Berg liegt, natürlich wie sollte es anders sein, habe ich mich verfahren und dann nicht die gemütliche Auffahrt erwischt sondern die herausfordernde :-). Ein paar tiefe Lungenzüge später, wurde ich sehr nett von der Chefin begrüßt und sie bot mir gleich an, dass ich mein Rennrad auf das Zimmer mitnehmen kann, ich kann die Pension nur empfehlen.


Gestärkt für die nächste Etappe bin ich wieder los gefahren, Ziel war es bis nach Linz zu fahren und dort meine nächste Pause einzulegen. Das Wetter passte perfekt, viele Wolken , kein Regen. Linz hatte ich erreicht, irgendwie lief es gerade gut und ich wollte nicht stehen bleiben, deshalb fuhr ich noch bis Mauthausen und machte dort Rast, zufällig entdeckte ich dort auch noch einen Wasserspender und somit wurden alle Flaschen aufgefüllt. Wie ich wieder los radelte, merkte ich, dass ich nicht gleich in Schwung komme, und ich brauchte sicher 2-3 km bis ich wieder meine Reisegeschwindigkeit erreicht hatte.
Nächste Rast gibt es wieder in Ybbs, bzw. beim Kraftwerk Persenbeug. Nach den anfänglichen Schwierigkeiten auf Tempo zu kommen, ging es bis zum Kraftwerk ganz gut, und ich machte wieder Pause.

Irgendwo zwischen den zwei Städten habe ich dann noch eine Pause auf einer Bank eingelegt, weil mein Garmin schrie, dass der Akku fast leer war, und ich ihn mit einen Akkupack versorgte. Weiter geht es! In Tulln angekommen, wusste ich, dass ich es schaffen werde, noch kurz stehen bleiben, beim Wasserspender die zwei leeren Flaschen auffüllen.
Beim Kraftwerk Greifenstein vorbei, auf einer Strecke nach Wien, wo ich schon jeden Kieselstein kenne, Heimat halt :-) Was soll ich sagen, von der Rossauerlände den Ring entlang, nach Hause zu mir, nach Vösendorf, habe ich es nur mehr genossen. :-)
Für mich war es eine Herausforderung, nach vier Monaten Pause ohne Training diese Reise zu unternehmen. Ich habe wieder meine Grenzen ein wenig verschoben und bemerkt wozu man fähig ist wenn man es nur möchte.
Jetzt noch die Fakten: 323km, Zeit im Sattel 11 Std. 47 Minuten und ein paar zerquetschte Sekunden, 535 Hm, Geamtzeit 14 Std 12 Minuten eh schon wissen... :-), Schnitt 27,4 Km/h
Der Strava Link
Gerhard Pamperl, 13.8.2017