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Freitag, 5. August 2016

Peter Kmetyko: Tour du Dauphiné 2016

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Marianne und ich starteten unsere diesjährige „Tour de France“ in Grenoble, dem Ort der Olympischen Winterspiele 1968 (Jean-Claude Killy fuhr da den Österreichern mit 3 Goldmedaillen um die Ohren!). Gleich auf der ersten Etappe erwartete uns im Vercors, einem in der Resistance heiß umkämpften Gebiet, ein landschaftlicher Hochgenuss. Zunächst tauchten wir durch die kurvenreichen, engen Straßen der Gorges de la Bourne hindurch, bevor sich uns ein wahres Radsportparadies eröffnete. Senkrecht abfallende Schluchten, tief eingeschnittene Täler, überhängende Felswände, schattenspendende Tunnels, liebliche bunte Ortschaften, Kriegerdenkmäler und Soldatenfriedhöfe, gleichmäßige Anstiege zum Höhenmetersammeln etc. – und das alles ohne störende Motorengeräusche. Erst beim Verlassen des Vercors über den letzten Pass, dem Col de Rosset, ereilte uns die Verkehrsrealität.

An den folgenden Tagen ermüdete sukzessive unsere Beinmuskulatur infolge des Höhenprofils nach dem Motto: Nach dem Berg ist vor dem Berg. Kaum ein Pass unter 15Km und 1000Hm, ein kontinuierliches Rauf und Runter. Anstrengend, aber schön. Anstiege wie die auf den Col de Menée, den Col de Sarenne, den Col du Mollard etc. sind vielleicht nicht so geläufig, stellen m.E. die großen Tour de France-Pässe landschaftlich und verkehrsmäßig in den Schatten. Und dennoch bedeutet uns es immer wieder sehr viel, die Monumente der Alpen wie den Col du Galibier, den Col de la Croix de Fer, den Col d´Izoard und schließlich Alpe d´Huez aufs Neue zu bezwingen. Da wirbeln jedes Mal die Glückshormone durch den geschundenen Körper.

Zurück in Grenoble schmiedeten wir noch unter dem Einfluß des Erlebten mit unseren Radsportfreunden bei Pizza, Bier und Rotwein die Pläne unserer persönlichen Tour de France 2017.

Peter Kmetyko, 5.8.2016

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